Was ist Korrosion? – Mehr als nur Rost!

Korrosion ist eine Reaktion eines Werkstoffs mit seiner Umgebung, die eine messbare Veränderung des Werkstoffs bewirkt (Korrosionserscheinung). Die Definition von Korrosion beinhaltet also jegliche Degradation von Werkstoffen wie auch das Ausbleichen von Farben durch Sonnenbestrahlung oder das Faulen von Holzkonstruktionen. Umgangssprachlich wird unter Korrosion jedoch im Wesentlichen die Degradation metallischer Werkstoffe verstanden.

Ein Korrosionsschaden liegt vor, wenn die Korrosion die Funktion des Werkstoffs beeinträchtigt. Rost auf einem Straßenablauf ist demnach kein Korrosionsschaden, so lange die Tragfähigkeit nicht beeinträchtigt wird. Rost auf einer Schildhalterung aus rostfreiem Stahl kann als Korrosionsschaden gewertet werden – auch wenn die Tragfähigkeit nicht beeinträchtigt ist, kann hier das Aussehen zur Funktion zählen.

Warum korrodieren Metalle? Der Dichter würde sagen ‚denn alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht‘ (Mephistopheles in Faust), der Physiker nennt das Streben des Systems nach dem Gleichgewichtszustand minimaler freier Enthalpie. Abgesehen von wenigen Ausnahmen (beispielsweise Gold oder Platin) neigen metallische Werkstoffe zu Korrosion durch chemische / elektrochemische Reaktionen mit der Umgebung. 

Als Korrosionsschutz sind technische Maßnahmen zu verstehen, welche Korrosionsvorgänge verhindern oder ausreichend hinauszögern / verlangsamen um einen Korrosionsschaden im geplanten Anwendungszeitraum mit hoher Sicherheit auszuschließen. Ein großes Feld stellt hierbei das Auftragen von Schutzschichten (beispielsweise metallische Überzüge oder Lacksysteme) dar.

Bei Korrosionsprüfungen wird die Wirksamkeit des Korrosionsschutzes ermittelt. Hierbei wird versucht die jahrelange Exposition meist weniger aggressiver und schlecht definierter Umwelteinflüsse im Einsatz durch die definierte Einwirkung aggressiver Einflüsse in kürzeren Zeiträumen (Tage bis Monate) zu simulieren.